Abstract
Anhand einer Untersuchung der frühen Exzerpte Humes, der sog. Early Memoranda, wird die These erhärtet, dass Humes ursprüngliche Interessen religionsphilosophischer Art waren. Näherhin ist es das Theodizeeproblem gewesen, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Wesentliche Themen der späteren Religionsphilosophie Humes sind in den Early Memoranda bereits angesprochen. Das gilt sowohl für die naturgeschichtlichen Betrachtungen, wie sie in der Natural History of Religion später angestellt werden, als auch für die rationaltheologischen Überlegungen der Dialogues Concerning Natural Religion. Diese Parallelen werden anhand von Textvergleichen aufgewiesen. Quantitative Befunde bestätigen das Ergebnis der inhaltlichen Analysen. Aber die frühen Exzerpte Humes erhärtern auch religionsphilosophische Probleme, die in den späteren Werken nicht wieder aufgegriffen werden. Die Bedeutung, die Pierre Bayle für den jungen Hume hatte, wird durch den Aufweis zahlreicher Filiationen konkret bezeugt