Abstract
ZusammenfassungHumes Enquiry concerning Human Understanding entfaltet eine Konzeption von Freiheit und Verantwortlichkeit, der zufolge beides mit der These der »Notwendigkeit« vereinbar ist. Hume wirft dabei die Frage auf, ob ein Mensch oder Gott für moralisch böses Handeln dieses Menschen verantwortlich ist, wenn Gott existiert und als Schöpfer der Welt auch das Handeln von Menschen bestimmt. Der Aufsatz untersucht, welche Antwort Hume auf diese Frage gibt und welche Folgen sich aus seiner Antwort für eine angemessene Konzeption von menschlicher Freiheit und Verantwortlichkeit ergeben. Wie deutlich wird, legt Hume sich darauf fest, dass in dem Fall, den er beschreibt, sowohl der Mensch als auch Gott frei und verantwortlich Handelnde sind. Wenn das zutrifft, müssen die Kriterien für Freiheit und Verantwortlichkeit grundsätzlich anders aufzufassen sein, als es der Forderung nach einem »ersten« oder »absoluten« Anfang oder einer »letzten« oder »wahren« Verantwortlichkeit entspricht. Humes Diskussion verdeutlicht, dass wir diese Forderung in Frage stellen sollten.