Abstract
Zusammenfassung Die deutschsprachige Religionswissenschaft setzt sich zunehmend mit den Grenzen des religiösen Feldes auseinander. Vor diesem Hintergrund möchte der vorliegende Artikel Religionswissenschaftlerinnen und Religionswissenschaftler dazu einladen, die Beschäftigung mit Meso-Phänomenen an den Grenzen des religiösen Feldes weiter zu systematisieren. In Auseinandersetzung mit Pierre Bourdieu schlägt der Autor dabei vor, Grenzen nicht als einfach Demarkationslinien zwischen ‚dem Religiösen‘ und ‚dem Säkularen‘ zu greifen, sondern als komplexe und dynamische Grenzstreifen zwischen unterschiedlichen Feldern. Am Beispiel des Menschenrechtsdiskurses in der religiös affiliierten Nichtregierungsorganisation Pax Romana entwickelt der Artikel ein komplexes Konzept von Grenzstreifen, welches das Augenmerk auf die vielfältigen empirischen Prozesse auf den Grenzstreifen des religiösen Feldes lenkt. Besonders richtet er den Blick auf Sedimentierungsprozesse und ihre Konsequenzen für die kulturellen Tiefenstrukturen des religiösen Feldes.