Abstract
Zusammenfassung Ökonomische Ansätze mit ihrer Festlegung auf die nutzentheoretische Modellierung haben die Erklärungsprobleme des Entscheidungsverhaltens in Bezug auf die ehrenamtliche Mitarbeit in Sportvereinen bislang nicht hinreichend präzise abbilden können. Der „Frame-Selektion-Ansatz" von Esser mit seinem integrativen Anspruch bietet eine aussichtsreiche Möglichkeit zur Schließung wichtiger Erklärungslücken. Dazu wird die Frage der freiwilligen Mitarbeit von Sportvereinsmitgliedern als Entscheidungshandlung zwischen den Alternativen des Nachdenkens über eine Beendigung der Mitarbeit einerseits und der unreflektierten dauerhaften Mitarbeit andererseits modelliert. Das Beendigungsrisiko wird unter Berücksichtigung unterschiedlicher Modellparameter, wie der spezifischen Eingebundenheit in den Sportverein, der subjektiven Bewertung von Kosten-Nutzenverhältnissen sowie des Nutzens möglicher Alternativen formalisiert. Darüber hinaus wird anhand der Modellierung veranschaulicht, dass bei rationalen Entscheidungen Rationalitätsannahmen zum Tragen kommen können, die anderen Traditionen entstammen als der Tradition des RC-Paradigmas.