Abstract
Für Spinoza gilt die Identität von Gott und zeitlos-ewiger Existenz. Wie lässt sich diese Annahme der göttlichen, zeitlos-ewigen Existenz mit der Auffassung in Einklang bringen, dass endliche Dinge auf eine zeitliche Weise existieren, d. h. entstehen und vergehen? Zwar ist, wie hier gezeigt werden soll, der gegen Spinoza erhobene Vorwurf des Akosmismus, dem zufolge die Welt der veränderlichen Dinge vor der zeitlosen Wirklichkeit der göttlichen Substanz zum bloßen Schein verblasst, zurückzuweisen. Jedoch ist, wenn man Spinoza folgt, zumindest die Zeit als A-Reihe zum illusionären Produkt unserer Vorstellungskraft zu erklären.