Abstract
In seinem Beitrag analysiert der Verfasser den Artikel „Kants Verfehlung des Zieles“ Rudolf Brajičićs SJ, wo man Kant vorgeworfen wird, dass er durch die Postulierung des „Unerkennbarkeit von Ding an sich“ Tür und Tor dem neuzeitlichen und besonders aufklärerischen Agnostizismus und seinem grenzlosen Vertrauen auf die Vernunft geöffnet hat. Durch die Analyse der Kant’schen Schrift Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können“ (1783) und sich auf einen Kant-Aufsatz Alois Halders berufend versucht der Verfasser zu zeigen, dass der Glaube in seinem Gott-Verhältnis autonom und frei ist – im Unterschied zur Vernunft, die sich selbst als „Objekt“ seiner Überlegungen stellend zur diejenigen Art des „transzendentalen Solipsismus“ gelangt, die in unlösbaren Antinomien führt. Da Kant zufolge das Sein „kein reales Prädikat“ ist, kann man ihn als den Vorläufer der späteren existenzphilosophischen Kritik traditioneller Ontotheologie, von dem übrigens dieser Begriff überhaupt stammt.