Bildung im Umbruch

New York: G. Olms (2000)
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Abstract

Die Bildung und ihre Theorie erfreuten sich innerhalb des deutschsprachigen Raums lange Zeit sowohl in der Philosophie als auch in der Pädagogik grosser Beliebtheit und fanden allgemein Anerkennung. Das schien auch ganz natürlich zu sein, ging es doch dem philosophischen Denken und den pädagogischen Bestrebungen im Zuge der Aufklärung gemeinsam um die Schaffung und Erweiterung eines gebildeten Bewusstseins. Allerdings blieb dieses Ansinnen nicht unumstritten, mehrten sich doch die Stimmen derer, die aus unterschiedlichen Gründen dem typisch neuzeitlichen "Standunkt der Bildung" misstrauen, weil er, kaum dass er sich in einer breiten Öffentlichkeit etablieren konnte, schon bald in den Verdacht einer elitären Verblendung und der Entfernung geraten sollte. Damit hatten sich die Rollen vertauscht. Wurde die Bildung anfangs als Weg zur Befreiung von geistiger und politischer Bevormundung angepriesen, so wurde ihr im Zuge einer radikalen Gesellschafts- und Kulturkritik nun vorgeworfen, durch falsche Versprechungen das öffentliche Bewusstsein in die Entzweiung einer gedoppelten Wirklichkeit getrieben zu haben. Angesichts dieser zwielichtigen und in sich widersprüchlichen Situation stellte sich nun generell die Frage, ob es sich bei dem Begriff der Bidlung nicht überhaupt nur um einen begrenzten Gedanken handet, der nicht zu hoch belastet werden sollte.

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