Abstract
Was ich mit dieser Artikel hier zu zeigen versuchen werde, ist eine gewisse Affinität zwischen Friedrich Wilhelm Joseph Schellings Konzeptionen und Auffassungen einer Naturphilosophie in den Jahren 1797-1801 und Hans Jonas‘ ontologisch-philosophische Biologie 1, die er in Organismus und Freiheit – Ansätze zu einer philosophischen Biologie entwickelte. Die hier zu erwähnende Schellingsche Naturphilosophie ist die in der Zeit zwischen Ideen zu einer Philosophie der Natur vom Jahr 1797 und Ueber den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art ihre Probleme aufzulösen vom Jahr 1801 entwickelte Konzeption einer Philosophie der Natur.2 Damit schließe ich mich einer These Odo Marquards an: Schelling sei der Philosophie des 20. Jahrhunderts ein Zeitgenosse inkognito. Nur wünsche ich der prominenten Reihe von Philosophen, die Marquard – zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Organismus und Freiheit – im Jahr 1975 aufstellte, den Name ‚Hans Jonas‘ hinzufügen. Es soll somit versucht werden, die Möglichkeit dafür zu öffnen, dass die Naturphilosophie Schellings im Lichte der philosophischen Biologie Jonas‘ gesehen werden kann. Damit wünsche ich zu verdeutlichen, dass der Problembereich und frühen Philosophie Schellings durch Jonas‘ Philosophie einen Repräsentant finden, und dass sie mit der Problematik Jonas‘ eine gewisse Aktualität gewinnen könnte.