Abstract
Von Mitarbeitenden im Gesundheitswesen wird ein professioneller Umgang mit PatientInnen und Zugehörigen verlangt. Die Begleitung in Lebenskrisen, bei Erkrankung, Sterben und Tod stellt hohe Anforderungen. Als besonders belastend kann erlebt werden, wenn Mitarbeitende bei der Entscheidungsfindung in Gewissenskonflikte geraten oder sich in einer Dilemmasituation wiederfinden. Das Spektrum reicht von außergewöhnlichen Triage-Entscheidungen bis hin zu einem – vergleichsweise häufigeren – Beteiligtsein an einem Behandlungsfehler. Angesichts der teilweise tragischen Auswirkungen auf die Patienten und Zugehörigen, die ihr Vertrauen in die Institution gesetzt haben, wird der Umgang für die Mitarbeitenden vor allem dann zusätzlich belastend, wenn innerhalb der Organisation kein glaubwürdiges Konzept für einen strukturierten Umgang mit derartigen Ereignissen etabliert und unter den Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten wenig Wissen über hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten vorhanden ist.