Abstract
Die Frage nach der Schönheit begleitet die Geschichte des ästhetischen Denkens von der Antike an bis heute. Diese Geschichte ist einerseits komplex, als sie eine wechselseitige Geschichte zwischen der körperlichen und der geistigen Schönheit darstellt; und sie ist andererseits komplex, weil sie einen Zusammenhang zwischen einer anthropologischen und einer ontologischen Schönheit herstellt. Hierbei ergeben sich eine Fülle von Fragen: Gibt es eine objektive oder nur viele subjektive Schönheiten? Welche Kriterien von Schönheit sind relevant? Zeigt sich Schönheit eher in einem schönen Körper, einer schönen Haltung, einer schönen Handlung oder einem schönen Leben oder finden wir sie eher in der Natur, der Kunst oder in speziellen Ereignissen? Darüber hinaus stellen sich die Probleme, ob Schönheit etwas diesen Sachverhalten Gemeinsames oder doch Differentes darstellt, d.h. ob man Schönheiten überhaupt vergleichen kann, ob und inwieweit Schönheit Medium und Instrument für ein Drittes darstellt – Schönheit als Medium der Wahrheit und der Moral, oder Schönheit als Instrument diverser Nützlichkeiten?