Abstract
Hutcheson ist einer der ersten neuzeitlichen Philosophen gewesen, die ästhetische Phänomene unter dem Aspekt ihrer Perzeptionsbedingungen analysiert haben. Konstitutiv für die Vorstellungen von Schönheit und Harmonie ist nach seiner Untersuchung eine eigentümliche ästhetische Freude, mit der ein von Hutcheson im Menschen angenommener innerer Sinn auf das Bewußtsein eines Zusammenhangs von Gegenstandsqualitäten reagiert, in denen der Intellekt eine Struktur von Einförmigkeit in einer Mannigfaltigkeit erfaßt. Die Schönheitsvorstellung hat daher einen deskriptiven Gehalt und eine emotionale Komponente, deren Verbindung offenbar ähnlich zu verstehen ist wie bei den Gefühlen des Stolzes oder Neides, die nicht empfunden werden, ohne daß man weiß, worauf man stolz oder neidisch ist. Häßlichkeit versteht Hutcheson als Abwesenheit von Schönheit oder als Mangel an Schönheit, die wir bei einer Gattung erwarten. Hutcheson unterscheidet absolute von komparativer Schönheit. Während die absolute Schönheit auf der o.a. Struktur der Qualitäten eines Gegenstandes beruht, gründet sich die komparative Schönheit auf die Übereinstimmung eines Abbildes mit seinem Urbild