Abstract
Die Interpretation der frühen Akademiepläne von Leibniz zielt auf die politischen Implikationen und Konsequenzen dieser z. T. utopischen Projekte. Sie enthüllt das Ideal eines autoritären Wohlfahrtsstaates, in dem die Staatskunst, geleitet von einem metaphysischen, der Absicht nach exakten Herrschaftswissen, zugleich höchster Gottesdienst ist. Auf diese Weise wird ein Zugang zu Leibniz' politischer Philosophie als Beispiel seiner praktischen Philosophie gewonnen und der Absolutismus der Praxis als mögliche Konsequenz einer absolutistischen Theorie sichtbar gemacht. Zugleich erweist sich, wie der Versuch, die Politik der Wissenschaft zu unterwerfen, in den Dienst der Wissenschaft am Staat umschlägt