Abstract
Seit den 1980er-Jahren hat die Renaissance des Pragmatismus zu zahlreichen wichtigen Diskussionen geführt. Es ist wichtig zu sehen, dass eine Diskussion des Verhältnisses von Pragmatismus und Marxismus im Kontext des wiedererwachten Interesses an dieser amerikanischen Philosophie so gut wie keine Rolle gespielt hat. Der Versuch der Klärung der Frage, warum Richard Rorty dem Marxismus mit deutlicher Ablehnung begegnet, tritt diesem Desiderat pragmatistischer Forschung entgegen. Dieser Beitrag besteht aus zwei Teilen. Der erste sucht darzulegen, warum man Rortys Lesart der amerikanischen Linken nur dann versteht, wenn man die Rolle des Marxismus berücksichtigt. Der zweite Teil stellt sich die Aufgabe zu erhellen, warum Rorty der Ansicht ist, der Marxismus vermochte sich nie wirklich von der Metaphysik zu lösen.