Herrschaft und Demokratie in der arabischen Welt
Abstract
Mohamed Turki, Philosoph an der Universität Tunis, analysiert mit Hilfe des palästinensischen Philosophen Hisham Sharabi die Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen in der arabischen Welt und versucht Auswege aus der gegenwärtigen Krise zu aufzuzeigen. Sharabi fordert eine umfassende “zivilisatorische Kritik der realen Verhältnisse in der arabischen Gesellschaft der Gegenwart”, denn die dort vorherrschende patriarchale Gesellschaft hat sich zwar für die ökonomische Entwicklung und die rasche Modernisierung der Infrastrukturen sowie der Produktionsstätten eingesetzt, aber die die moderne tragenden Werte und Rechtsnormen wie Gedanken- und Meinungsfreiheit oder Wahlrecht vernachlässigt oder gar bewusst unterdrückt. So ist eine wirkliche Modernisierung und Demokratisierung der arabischen Länder nicht möglich. Als notwendig betrachtet Turki die Aufhebung der patriarchalen Strukturen ohne äußeren Zwang oder den Import westlicher politischer Systeme, vielmehr von innen heraus und in einem interkulturellen Dialog mit der westlichen Welt.