The Eighteenth Century As "century Of Psychology"
Abstract
Although the eighteenth century is not a chief interest of historians of psychology, nor is the history of psychology a main topic of Enlightenment studies, the era has long qualified as what a textbook of modern philosophy called "the century of psychology". The present article examines such a historiographical paradox, and asks in what senses eighteenth-century might deserve that label. For the general historian of the Enlightenment, as for historians of logic, esthetics, moral philosophy, or education, the label is justified by the psychologization experienced by those domains and others. The historian of the human sciences can agree because, especially in Germany, empirical psychology became during the eighteenth century an autonomous field of academic investigation. Psychology, under that name or otherwise, gained throughout Europe the highest rank in the hierarchy of the sciences. Moreover, insofar as its object was the soul united to, and interacting with the body, and to the extent that human beings were defined precisely by such a union and "commerce", psychology became the crucial anthropological science, on which all other branches of the "science of man" were said to depend. Finally, the development during the Aufklärung of a historical discourse about empirical psychology reveals the self-consciousness attained within the emerging field by the end of the eighteenth century. Weder ist das achtzehnte Jahrhundert für die Geschichte der Psychologie ein Schwerpunkt der Forschung, noch ist die Geschichte der Psychologie ein Hauptthema der Arbeiten über die Aufklärung. Trotzdem wurde diese Ära doch lange Zeit als das qualifiziert, was ein Textbuch der modernen Philosophie als "das Jahrhundert der Psychologie" bezeichnet. Der vorliegende Beitrag untersucht dieses historiographische Paradoxon, und fragt, inwiefern das achtzehnte Jahrhundert die Bezeichnung "Jahrhundert der Psychologie" verdient.Für den "allgemeinen" Historiker der Aufklärung genauso wie für die Historiker der Logik, der Ästhetik, der Moralphilosophie oder der Erziehung rechtfertigt sich die Bezeichnung aus der Psychologisierung, die diese und andere Gebiete erfahren haben. Der Historiker, der sich mit den Geisteswissenschaften beschäftigt, kann ihr ebenfalls zustimmen, da die empirische Psychologie, insbesondere in Deutschland, während des achtzehnten Jahrhunderts ein eigenständiges Feld auf dem Gebiet der akademischen Forschung wurde.Die Psychologie, sei es nun unter diesem oder einem anderen Namen, erreichte in der Hierarchie der Wissenschaften in ganz Europa den höchsten Rang. Darüber hinaus wurde sie zu einer kritischen anthropologischen Wissenschaft, von der gesagt wurde, daß alle anderen "Humanwissenschaften" auf ihr beruhen. Denn ihr Gegenstand war die mit dem Körper eine Einheit bildende und mit ihm zusammen agierende Seele, und in dem Umfang, in dem die Menschen präzise durch diese Einheit und durch das "commercium" beschrieben wurden. Letztendlich spiegelt die Entwicklung eines historischen Diskurses über die empirische Psychologie während der Aufklärung das Selbstbewußtsein wieder, das innerhalb dieses aufstrebenden Bereichs gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts erlangt wurde