Abstract
Für Erziehung, Bildung und Sozialisation stellt die bis zur Unverbesserlichkeit reichende Widerständigkeit des Menschen eine kontinuierliche Herausforderung dar. Sie konfrontiert uns mit den Grenzen aller Optimierungs- und Vervollkommnungswünsche. Im Anthropozän, in dem es kaum noch Bereiche des Planeten gibt, die nicht vom Menschen beeinflusst werden, wird dies besonders deutlich. Mithilfe der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung wird versucht, die negativen Wirkungen der Industrialisierung und der Moderne zu korrigieren. Der Bildung kommt dabei eine zentrale Aufgabe zu. Sie soll inklusiv, gleichberechtigt, hochwertig und lebenslang sein und in der „Global Citizenship Education“ zu einem Gefühl globaler Zusammengehörigkeit führen. Ob dieses Ziel lediglich Teil einer utopischen Erzählung ist oder ob und wieweit es sich verwirklichen lässt, ist eine offene Frage, bei deren Bearbeitung menschliche Widerständigkeit und Unverbesserlichkeit eine wesentliche Rolle spielen.