Welche Erkenntnisse bietet Michel Foucaults Ansatz der Gouvernementalität für eine politische Theorie, die Geschlecht als zentrale Kategorie setzt? In diesem Band werden Grundbegriffe aus Foucaults Spätwerk aus feministischer Sicht beleuchtet, z.B. Gouvernementalität, Macht, Staat, Subjekt, Sicherheit, Wissen und Kritik. Diese Re-Lektüre möchte zum einen Foucaults Ansatz geschlechtertheoretisch weiterentwickeln und vertiefen, zum anderen Anstöße für eine politische Theoretisierung von Geschlecht geben.

Name der Zeitschrift: Frühmittelalterliche Studien Jahrgang: 36 Heft: 2 Seiten: 269-285.

Mit Beginn der 1990er Jahre setzten in den USA und Westeuropa systematische Versuche ein, eine politikwissenschaftliche feministische Staatstheorie zu entwickeln. Der Einsatz dieser neuen Beschaftigung mit dem Staat zielt auf die Beantwortung der Frage, wie Geschlecht und Geschlechterverhaltnisse als konstitutive Elemente des modernen Staates begriffen werden konnen. Dies beinhaltet die Analyse vergeschlechtlichter staatlicher Institutionen, die Regulierung des Verhaltnisses von Mannern und Frauen durch staatliche Instrumente, aber auch die "Herstellung" von Geschlechtern bzw. Geschlechterverhaltnissen durch Staaten - also Formen der Subjekt- und (...) Identitatsbildung. Der vorliegende Band gibt einen Einblick in den aktuellen Stand feministischer Staatsdebatten, er macht aber auch exemplarisch sichtbar, welchen Beitrag feministische Konzepte zur Analyse staatlichen Wandels, der Veranderung geschlechtsspezifischer Staatlichkeit sowie fur eine staatstheoretische Begrundung von Emanzipation und Geschlechterdemokratie leisten konnen. (shrink)

This article investigates the ways in which individuals assume two distinct viewpoints in both speech and gesture - both simultaneously and sequentially - when they represent the uncertain knowledge that characterizes risk. In the mimetic viewpoint, individuals represent events as characters in their own narrative or mimic the character viewpoint of an Other. In the analytic viewpoint, individuals move outside of embodied experience to analyze events from a distance. As part of a larger study investigating viewpoint in discourses of risk, (...) this study suggests the important role of viewpoint in understanding individual accounts of risk. Together, speech and gesture provide a richer representation of risk than either speech or gesture alone. But viewpoints represented in gesture may be rendered invisible in written accident reports and investigations. This study suggests that individual accounts of risk ultimately reflect highly local sensory experiences that are situated - literally and physically - by an individual's position in institutional and material sites. Within these institutions, individuals can access a range of analytic and mimetic viewpoints in both speech and gesture in order to represent their experiences. This research has important implications for rhetorical theory and risk and decision science. (shrink)