Abstract
Ausgehend von der Prämisse, dass nur ein vertieftes Verständnis der nationalsozialistischen Anthropologie es ermöglicht, die mit dieser Ideologie zusammenhängenden Menschheitsverbrechen verstehen und einordnen zu können, werden im vorliegenden Beitrag die Wurzeln des NS-Menschenbildes rekonstruiert sowie dessen Strukturen herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund wird anhand von Fallbeispielen wie der Eugenik, der Sozialisierung der Jugend sowie dem Weltkrieg und der Shoah analysiert, wie das Menschenbild in der konkreten Politik des „Dritten Reiches“ wirksam geworden ist.