Gründe und Ursachen – eine erneute Betrachtung

In Roland Kipke, Nele Röttger, Johanna Wagner & Almut Kristine V. Wedelstaedt (eds.), ZusammenDenken: Festschrift Für Ralf Stoecker. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 59-73 (2021)
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Abstract

Können Gründe Ursachen unseres Handelns sein? Wenn man Gründe als Paare von Überzeugungen und Wünschen auffasst, spricht viel dafür, dass das so ist. Aber wie ist es, wenn man Gründe als Tatsachen in der Welt auffasst, die dafür sprechen, eine bestimmte Handlung auszuführen? Manche sagen, dass es zumindest für freie Handlungen keine hinreichenden Ursachen geben kann. Egal wie die Welt beschaffen ist, egal zu welchen Ergebnissen die Überlegungen einer Handelnden geführt haben, sie kann sich immer so und auch anders entscheiden. Hinter dieser Auffassung steht eine Auffassung Handelns, der zufolge dieses Handeln darin besteht, dass die Handelnde akteurskausal bestimmte Bewegungen verursacht. Diese Auffassung ist unhaltbar. Handlungen beruhen auf Entscheidungen, die oft auf Prozesse des Überlegens zurückgehen, die ihrerseits auch durch Tatsachen in der Welt angestoßen werden, die für die Ausführung einer Handlung sprechen. Zumindest de facto kommt es oft vor, dass diese Prozesse mit kausaler Notwendigkeit zu einer bestimmten Entscheidung und damit auch zu einer bestimmten Handlung führen. D. h., zumindest in manchen Fällen sind auch Tatsachen, die für die Ausführung einer Handlung sprechen, – nicht allein, aber zusammen mit anderen Umständen – Ursachen von Handlungen.

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