Abstract
Wir haben die Pflicht, bestimmte Dinge zu tun, andere zu unterlassen. Wenn wir Pflichten haben, sprechen Gründe dafür, sie zu erfüllen. Wie aber verhalten sich Gründe und Pflichten genau zueinander? Im vorliegenden Aufsatz wird dafür argumentiert, dass a) es keine Pflichten gibt, für deren Erfüllung keine moralischen Gründe sprechen; und dass b) moralische Gründe stark genug sein müssen, um uns unter eine Pflicht zu stellen, und eine Pflicht in bestimmten Fällen bloß durch die Ausübung einer normativen Fähigkeit entstehen kann.