Abstract
Der Artikel begibt sich mit Rancière auf die Suche nach einer ‚anderen Empirie‘. Eine solche wird für Beiler notwendig, will man Bildungsprozesse qualitativ erfassen, die eine ‚Gleichheit der Intelligenzen‘, so wie sie sie Rancière in seinem ‚unwissenden Lehrmeister‘ artikuliert, ernst zu nehmen versuchen. Beiler sondiert eine solche ‚andere Empirie‘: Er entwickelt mit Rancière die These, dass Identitäten, die die Aufteilung des Sinnlichen hervorbringt, zugleich jene Orte bilden, an denen die Aufteilung des Sinnlichen qua Desidentifikation subvertiert wird. Um diesen Ort des Zwischens von repräsentativem Regime und dessen Aufhebung als Ort einer solchen möglichen ‚anderen Empirie‘ zu beschreiben, bedient er sich Michel Serres’ Konzept der ‚Quasi-Körper‘. Hiermit aber versucht er eben diese Praxis der Desidentifikation als etwas aufzurufen, das Körper und Raum erst praktisch hervorbringt, wobei diese ‚anderen‘ Körper in actu lediglich als Möglichkeit bestehen. Hieran schließt sich allerdings für Beiler die Frage an, wie sich solche sich so wahrsprechenden Körper letztendlich materialisieren, womit die zentrale Frage seiner Hypothese einer ‚anderen Empirie‘ umrissen scheint: Für ihn artikuliert sich eine solche Materialisierung als ‚Verflechtung‘ jener Unterstellungen der Möglichkeiten ‚anderer Körper‘ einerseits und jenem repräsentativen Regime andererseits, das die Subjekte als Identitäten erst hervorbringt.