Abstract
In dem vorliegenden Artikel wird die auf falschen Voraussetzungen beruhende Ausbeutung der Sozialphilosophie des Kritischen Rationalismus für die Zwecke der Sozialdemokratie zurückgewiesen. Diese Sozialphilosophie kann keinesfalls für eine bestimmte parteipolitische Richtung und nur für jene in Anspruch genommen werden, ist sie doch von ihrem Selbstverständnis her auf allgemeingültigere Aussagen angelegt, als sie in der Programmatik der SPD zu finden sind. Daneben wird eine neue Strukturierung der kritizistischen Sozialphilosophie vorgeschlagen, die sich die Unterteilung in Meta- und Objektsprache zunutze macht. Die Sozialphilosophie thematisiert dabei das politische Handeln selbst, während sich die Sozialphilosophie das Reden über das politische Handeln zum Gegenstand setzt. Geht es beim ersten Ansatz um politische Normen, so beim zweiten darum, welchen methodologischen Kriterien solche Normen zu genügen haben