Abstract
Die spezifischen Anforderungen riskanter Entscheidungslagen stellen die Medizinethik zunehmend vor die Herausforderung, normative Modelle der Risikokommunikation zu etablieren. Dabei geht es freilich nicht nur darum, Informationen über die Wahrscheinlichkeiten, mit denen bestimmte Ereignisse eintreten, bereitzustellen. Zur medizinischen Aufklärung gehört auch, dass Risiken verständlich kommuniziert werden. Andernfalls würde ein Patient zwar über Informationen verfügen, wäre aber nicht in der Lage, sie richtig zu interpretieren und zu bewerten. Der Beitrag stellt am Beispiel von Mammographie-Screenings Probleme der transparenten Kommunikation medizinischer Risiken dar. Diese betreffen zum einen Informationen, die Ärztinnen und Ärzten in medizinischen Fachzeitschriften, zum anderen Informationen, die interessierten oder betroffenen Frauen in Broschüren vermittelt werden. Diese Schwierigkeiten der Risikokommunikation können teils durch institutionelle Lösungen, teils durch Aufklärung überwunden werden.