Wildtiere

In Johann S. Ach & Dagmar Borchers (eds.), Handbuch Tierethik: Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J.B. Metzler. pp. 283-287 (2018)
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Abstract

Die Wildtierethik beschäftigt sich mit der Frage, ob moralische Akteure empfindungsfähigen wildlebenden Tieren aus ethischer Sicht positive Pflichten in der Form von Rettungs-, Hilfs- und Unterstützungspflichten schulden, und falls ja, was diese Pflichten genau beinhalten. Haben wir die Verpflichtung, Wildtiere aus Naturkatastrophen wie Buschfeuern und aus den Fängen von Raubtieren zu retten? Sollen wir die Lebensqualität wilder Tiere beispielsweise durch Impfungen verbessern? Oder haben diese das Recht auf ein Leben frei jeglicher menschlicher Einmischung?In der Literatur finden sich verschiedene Vorschläge, was man unter einem ›Wildtier‹ verstehen soll. Ortsorientierten Definitionen zufolge leben Wildtiere in von Menschen unberührten Gebieten. Nicht-domestizierte Tiere, welche sich in Städten wiederfinden, wie beispielsweise migrierende Vögel, Waschbären oder Füchse, fallen diesem Verständnis zufolge nicht in die Gruppe der Wildtiere. Dispositionelle Definitionen beziehen sich auf das Verhalten von Tieren. Wildtiere sind demzufolge Tiere, welche nicht gezähmt sind. Hunde und Hähne, welche vom Menschen gezielt mit unkontrollierbaren und aggressiven Charakterzügen gezüchtet wurden, zählen somit zu den Wildtieren. Konstitutiven Definitionen zufolge sind Wildtiere nicht-domestizierte Tiere, also Tiere, in deren Physiologie und Wesensart nicht durch Züchtung eingegriffen wurde und welche nicht vom Menschen abhängig sind. Die meisten Autorinnen und Autoren beziehen sich auf letztere Definition wenn sie von Wildtieren sprechen.

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Angela K. Martin
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