Abstract
Die auf G. Frege zurückgehende logische Urteilslehre, die die universalen Aussagen im Sinne existenzfreier und die partikulären im Sinne existenzmitbehauptender Urteile deutet, hat ihren Ursprung in der nicht-mathematischen Logik des 19. Jahrhunderts. Bei J.F. Herbart findet sich die hypothetische Konzeption der Allaussage, die eine bedeutsame, Fregesche Gedankengänge antizipierende Verfeinerung durch Chr. Sigwart erfährt. Die genaue Struktur der partikulären Aussage bleibt vorerst noch im Dunkel. Erst F. Brentano gelingt es, die universalen wie die partikulären Aussagen in ihrer Eigenart herauszustellen. In dieser Entwicklung spielen die Problematik fiktiver Gegenstände und leerer Begriffe, die apriorische Gesetzlichkeit sowie der Einfachheitsbegriff eine zentrale Rolle.