Abstract
Der Beitrag vollzieht die beiden gegenläufigen Perspektiven von ‚Bruch‘ oder ‚Kontinuität‘ der globalisiert-vernetzten digitalisierten mit den analogen, massenmedialisierten Lebenswelten nach. Mit soziologischen und medienphilosophischen Langzeitperspektiven auf Zeitlichkeit und Erlebnisorientierung lassen sich zwei kontinuierliche Entwicklungslinien nachzeichnen, die Elemente der gegenwärtigen digitalisierten Lebenswelten in technosozialen ‚Medien- und Ereignistexten‘ verdeutlichen. Die Rastlosigkeit der ‚zeitlosen Zeit‘ in der ‚Kultur der realen Virtualität‘ (Castells) oder die erlebnisorientierte Ästhetisierung des Alltags und des ‚Wirklichkeitsbewussteins‘ (Welsch) werden dabei als Kennzeichen einer Tiefenschicht der gesellschaftlichen Transformationen der Lebenswelt hin zu einem Plural parallel existierender Interaktions- und Erlebnisräume in verschmolzenen On- und Offline-Welten herausgearbeitet.