Zeugenschaft zwischen Ethik und Politik

Zeitschrift für Praktische Philosophie 6 (1):189--214 (2019)
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Abstract

Zeugenschaft ist heute wichtiger denn je – und das nicht trotz, sondern vielmehr gerade wegen der gewachsenen Möglichkeiten, jederzeit und überall das Geschehen technisch aufzunehmen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zeugenschaft ist jedoch nicht nur eine epistemische Praxis, sondern auch eine Form sozialen Engagements, wie die sozialen Protestbewegungen der letzten Jahre gezeigt haben. In den aktuellen Debatten um Zeugenschaft ist allerdings eine gewisse Verengung hin auf die epistemischen Aspekte des Zeugnisgebens zu beobachten. Dagegen versucht der Artikel, Praktiken der Zeugenschaft auf ihre ethischen und politischen Implikationen hin zu befragen. Dabei gilt es, kritisch auf die Normen zu reflektieren, die Zeugenschaft ermöglichen oder verhindern. Zugleich impliziert jedes Zeugnis ein politisches Moment, insofern sich das Wahrsprechen des Zeugen bzw. der Zeugin selbst als politischer Akt interpretieren lässt. Zeugnisgeben erweist sich damit, so die These, nicht nur als eine epistemische, sondern auch als eine ethische und politische Praxis, ohne dass diese Elemente aufeinander reduzierbar wären.

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Author's Profile

Sibylle Schmidt
Freie Universität Berlin

References found in this work

Essays on the Intellectual Powers of Man.Thomas Reid - 1785 - University Park, Pa.: Cambridge University Press. Edited by Derek R. Brookes & Knud Haakonssen.
Testimony: a philosophical study.C. A. J. Coady - 1992 - New York: Oxford University Press.
Getting told and being believed.Richard Moran - 2005 - Philosophers' Imprint 5:1-29.

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