Abstract
Wie Max Weber verlangt auch Marx die Wertfreiheit der Wissenschaften, hält es aber im Gegensatz zu Weber dennoch für möglich, politische Entscheidungen durch wissenschaftliche Aussagen zu begründen. Der Grund liegt in Marx' Anerkennung eines allgemein verbindlichen politischen Ziels, der Interessenharmonie, das Weber aus empirischen Gründen für ohne Einbuße an Kultur unrealisierbar hält. Dieser Grund für die unterschiedliche Auffassung der Wertfreiheit der Wissenschaften wird als der entscheidende Grund für den methodologischen Gegensatz zwischen Kritischer Theorie und Kritischem Rationalismus hervorgehoben