Abstract
An der Gegenüberstellung zu Neurath werden die Gesichtspunkte, welche Wittgensteins Phüosophie - insbesondere seinen Traktat - vom Konzept des Wiener Kreises unterscheiden, dargestellt. Außerdem wird gezeigt, wie sich Ideen des Wiener Kreises aus der Transformation von Traktatgedanken entwickelten. So ergeben sich z.B. strukturelle Entsprechungen zwischen dem Programm einer Einzelwissenschaft und Wittgensteins Einsichten in die Unhintergehbarkeit der Sprache. Dabei werden nicht nur Mißverständnisse Neuraths, was den Traktat betrifft, aufgezeigt, sondern auch auf Inkonsequenzen von Neuraths Ansatz hingewiesen. Im Horizont eines linguistischen Monismus werden Aspekte der Einheit von Wittgensteins Philosophie besprochen. Dabei zeigen sich Vorgriffe von selten Neuraths auf Gedanken der Sprachspieltheorie. Die Abgrenzung gegenüber der Metaphysik und die Rolle ideologischer Voraussetzungen werden diskutiert.