Psyche 74 (1):1-25 (
2020)
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Abstract
In Anknüpfung an eine Arbeit von 2006 zur Frequenzvereinbarung am Behandlungsbeginn greifen die Autorinnen das Thema des Settings und des Handlungsdialogs erneut auf, diesmal anhand eines Behandlungsverlaufs. Bei Patienten, die frühe Traumata erlebt haben, die nicht erzählbar sind, weil sie vor der Zeit liegen, in der das autobiographische Gedächtnis etabliert ist, spielt die Angstregulierung eine fundamentale Rolle. Hochfrequenz kann bei diesen Patienten Ängste auslösen, die als nicht steuerbar erlebt oder befürchtet werden. Ein niederfrequentes Setting ist hier oft – vor allem am Beginn der Behandlung – das, worauf Analytiker und Patient sich verständigen können. Ein Frequenzwechsel wird möglich, wenn Fortschritte in der Symbolisierungsfähigkeit es erlauben, dass Ängste als solche wahrnehmbar und nicht mehr überwiegend agiert oder somatisiert werden. Dieser Entwicklungsprozess wird ausführlich an einer Behandlung dargestellt, die in wiederholten Intervisionen begleitet wurde.