Abstract
Digitale Instrumente bedeuten auch erweiterte Möglichkeiten wissenschaftlicher Erkenntnis. Der Beitrag des Kognitionspsychologen und Emeritus der Otto-Friedrich- Universität Bamberg, Dietrich Dörner, widmet sich der Seele als Steuerungssystem. Um nichtbeobachtbare seelische Vorgänge nachvollziehen zu können, hat Dörner per Programmierung künstliche Lebewesen erschaffen, die Hunger und Durst haben, ein Bedürfnis nach Wissen, Stolz und Selbstwertgefühl, sexuelles Verlangen und Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit. Dörner zeigt auf, wie dieses komplexe Erleben und Verhalten mit einer relativ einfachen Struktur simuliert werden kann und künstliche, regelbasierte Systeme so tatsächlich Aufschluss geben können über die Grundstruktur der Seele als „Steuerungsprinzip“.