Abstract
Mit Blick auf seine eigene polizeiliche Dienstzeit hat der Autor beim Verfassen seines Beitrags zu dieser Festschrift bewusst nicht den Anspruch erhoben, eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen. Vielmehr geht es um die eigene Erinnerung und das eigene Erleben aus über 40 Dienstjahren. Der beschriebene Weg vom Polizeiwachtmeister bis zum Polizeipräsidenten ist kein fiktiver. Auch die unterschiedlichsten dienstlichen Stationen im Streifendienst, der Lehre, der Stabsarbeit, der Kriminalpolizei, der Einsatzbewältigung in Großlagen, der ministeriellen Arbeit und in der behördlichen Verantwortung sind real. Es wird auf die eigene Sprachlosigkeit und Ratlosigkeit eingegangen, ebenso wie auf die schleichende Einsicht in die Erforderlichkeit einer polizeiethischen Auseinandersetzung mit dem Beruf. Die Facettenhaftigkeit des Berufes beinhaltet auch viele dunkle Seiten und es ist der Fürsorgepflicht, aber natürlich auch der Kollegialität geschuldet, dass es Angebote geben muss, um das ureigene Werte-Koordinatensystem immer wieder aufs Neue justieren zu können. Den dynamischen Veränderungen in einer zunehmend komplexeren und spezialisierten Lebenswelt gerecht zu werden, gepaart mit der Berücksichtigung anderer persönlicher Schwerpunktsetzungen, das sind die Herausforderung für die Zukunft.