Abstract
In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, inwiefern die unterschiedlichen Bezugsdisziplinen einiger Ethikfächer didaktisch sinnvoll zusammengeführt werden können. Da sich diese Frage insbesondere für das Fach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde dringend stellt, nehme ich es genauer in den Blick. Das Fach verfolgt nämlich nicht nur den Anspruch, unterschiedliche Disziplinen und Gegenstände multidisziplinär, also in einem Nebeneinander, in den Unterricht einfließen zu lassen, sondern es ist interdisziplinär konzipiert. Das bedeutet, seine Konzeption geht davon aus, dass bestimmte Fragen und Probleme nur adäquat unter Bezugnahme mehrerer Fachperspektiven betrachtet werden können, wobei diese Fachperspektiven sich stellenweise inhaltlich und methodisch überschneiden. Ein vielversprechender Vorschlag, wie interdisziplinäres Arbeiten im Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde-Unterricht strukturiert werden kann, bildet das etablierte Prinzip der Problemorientierung. Ziel dieses Beitrags ist es, zu prüfen, inwiefern eine Problemorientierung, genauer, eine philosophische Problemorientierung, als ein mögliches Leitprinzip des Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde-Unterrichts fungieren kann, um interdisziplinäres Arbeiten zu strukturieren.