Abstract
Pflegebedürftige Menschen sind auf Pflegende angewiesen, die bei ihrer Arbeit eine achtsame Haltung einnehmen und ihr Handeln kritisch reflektieren. Weil häufigin erster Linie schnelles Handeln abverlangt wird, stellt sich für Praktiker die Frage, inwieweit Achtsamkeit und ethische Sensibilität der Bewältigung des Arbeitsalltags zuträglich sind. Der sich zuspitzende Zeitdruck im beschleunigten, ökonomisierten Gesundheitswesen, vor dessen Hintergrund sich die Kluft zwischen Sollen und Sein noch verschärft, legt eher nahe, sich ein dickes Fell anzulegen. Dabei bestimmen ein oft diffuser ethischer Gehalt und Widersprüchlichkeit der Anforderungen den Pflegealltag. Wie kann Pflege da gelingen und wo sind Spielräume, wo Handlungsbedarfe?